Finanzierung oder Leasing?

Die Frage Finanzierung oder Leasing hat sich sicher jeder schon einmal gestellt, der sein neues oder gebrauchtes Auto nicht bar bezahlen möchte.

Doch welche Vorteile hat die Fahrzeugfinanzierung eigentlich gegenüber dem Leasing? Oder ist Leasing vielleicht doch die bessere Variante?

Oft sind wir unsicher, weil wir nicht alle Informationen zu diesem Thema haben, um die richtige Entscheidung treffen zu können.

Welche Unterschiede gibt es eigentlich?

Um die richtige Entscheidung treffen zu können, ist es wichtig, einige Rahmenbedingungen zu kennen.

In unserem Blogbeitrag möchten wir Ihnen die beiden Möglichkeiten erläutern.

Wir sind sicher, dass Sie danach besser entscheiden können, welches Modell für Sie individuell am besten geeignet ist.

 

Auch bei der Fahrzeugfinanzierung gibt es wieder verschiedene Modelle, die sich unterscheiden. Die Unterschiede finden Sie hier.
Grundsätzlich gilt aber bei der Fahrzeugfinanzierung:

  • Das Fahrzeug gehört Ihnen. Sie können selbst entscheiden, ob Sie Änderungen am Fahrzeug vornehmen möchten. Am Ende der Finanzierungslaufzeit können Sie selbst entscheiden, ob Sie das Fahrzeug weiter finanzieren, auslösen oder zurückgeben möchten (Rückgabe mit verbrieften Rückgaberecht).
  • Sie können Laufzeiten von zwölf bis teilweise 96 Monaten wählen.
  • Eine Sondertilgung ist jederzeit möglich.
  • Wenn Sie den Kredit kündigen möchten, ist das kein Problem. So können Sie das Auto während der Laufzeit auch wieder verkaufen.
  • Rahmenbedingungen wie Zinssatz, Kaufpreis oder Schlussrate sind ersichtlich und somit für den Kunden transparent.
  • Sondertilgungen sind möglich, ein vorzeitiger Ausstieg aus der Finanzierung ist einfacher als beim Leasing.

 

Die Fahrzeugfinanzierung hat aber auch einige Nachteile:

  • Bei einigen Banken ist die Bonität der Kundin oder des Kunden ausschlaggebend für die Höhe des Zinssatzes.
  • Sie ist nicht bilanzneutral (was vor allem für Unternehmen interessant wäre).
  • Wenn Sie kein verbrieftes Rückgaberecht haben, tragen Sie das Risiko für die letzte Rate.

Auch das Fahrzeugleasing bietet sowohl  Vor- als auch Nachteile:

 

Als Vorteile sind ganz klar zu nennen:

  • Bei kurzen Laufzeiten haben Sie die Möglichkeit sich in regelmäßigen Abständen für ein neues Fahrzeugmodell zu entscheiden.
  • Sie können sich in der Regel zwischen Laufzeiten von sechs bis 60 Monaten entscheiden.
  • Durch die festgelegten monatlichen Konditionen wissen Sie genau, welche Ausgaben Sie erwarten.
  • Oft bieten die Leasinggesellschaften Wartungsverträge inkl. Verschleißreparaturen an. Diese sind attraktiv und bieten eine zusätzliche Planungssicherheit.
  • Die Mehrwertsteuer kann monatlich geltend gemacht werden, somit bietet sich ein steuerlicher Anreiz für Gewerbetreibende.
  • Der Restwert des Fahrzeuges spielt keine Rolle, eine Nachzahlung ist somit ausgeschlossen (Schäden und Mehrkilometer werden allerdings in Rechnung gestellt!).

 

Die Nachteile beim Leasing:

  • Sie sind kein Eigentümer des Fahrzeugs. Sie mieten es lediglich. Somit sind Umbaumaßnahmen nicht gestattet.
  • Der Kaufpreis ist meist nicht ersichtlich, oft auch der Zins und vor allem die Schlussrate.
  • Ein Leasing-Vertrag ist in der Regel innerhalb des vertraglich festgelegten Zeitraums unkündbar. Ausnahmen bestätigen die Regel. Sofern ein Eigentumserwerb nach Leasingende angedacht ist, obliegt diese Entscheidung nicht Ihnen, sondern ausschließlich der Leasinggesellschaft und kann ggf. auch abgelehnt werden.
  • Sobald Sie einen Schaden haben, müssen Sie sich an die Leasingbedingungen halten. Die Leasinggesellschaft entscheidet, wo das Fahrzeug repariert wird und verlangt immer eine Wertminderung.
  • Nichteinhaltung bedeutet z.B. das überschreiten der angegebenen Kilometer, eventuelle Schäden am und im Fahrzeug aber auch ein Kauf des Fahrzeugs. Auch wenn Sie Ihre Serviceintervalle nicht einhalten, kann Ihnen eine Strafzahlung bevorstehen.

Bei einem Leasing sollte der Eigentumserwerb nach Laufzeitende nicht im Vordergrund stehen.

Sie sehen, auch das Thema Leasing / Finanzierungsmodelle ist ein weites Feld mit vielen Informationen, die es zu berücksichtigen gibt.

Als Faustregel empfehlen wir aber folgendes: Als Privatperson mit dem Wunsch des Eigentumserwerbs nach Laufzeitende ist meist eine Finanzierung die richtige Wahl.

Als Gewerbetreibender, der den PKW nach Ende der Laufzeit nicht übernehmen möchte, empfehlen wir ein Fahrzeugleasing.

Schlussendlich entscheiden Ihre persönlichen Umstände, Wünsche und Ziele, welches Modell besser zu Ihnen passt. Sollten Sie bei der Entscheidung unsicher sein, können Sie sich gerne bei uns melden. Wir analysieren Ihre persönliche Situation und erarbeiten die für Sie richtige Entscheidung.

Ihr Automakler

PS: Sollten Sie Freunde und Bekannte haben, die im Moment vor der gleichen Frage stehen welches Finanzierungsmodell zu Ihnen passt, teilen Sie meinen Blogbeitrag gerne! Sicher können wir auch hier unterstützen und weiterhelfen.

*Bilanzneutralität

Wann liegt Bilanzneutralität vor?

Bilanzneutralität liegt vor, wenn eine Anschaffungsentscheidung eines Unternehmens sich nicht auf die Bilanz auswirkt. Dies ist regelmäßig bei Leasing der Fall. Beim Leasing verbleibt das geleaste Objekt in der Bilanz des Leasinggebers. Das Leasingobjekt taucht dagegen nicht in der Bilanz des Leasingnehmers auf. Dementsprechend unterbleibt auch die Gegenbuchung auf der Passivseite. Bilanzneutralität bietet Unternehmen Vorteile. Wird ein benötigtes Wirtschaftsgut bilanzneutral angeschafft, führt die Anschaffung nicht zu Veränderungen bei der Eigenkapitalquote. Eine kreditfinanzieret Anschaffung verringert dagegen die Eigenkapitalquote. Dies wiederum kann zu einer Verschlechterung des Ratings und der Kreditwürdigkeit führen.

Bilanzneutralität – Beispiel

Schafft ein Unternehmen ein Fahrzeug im Wert von beispielsweise 50.000 EUR mit einem Kredit an, führt dies zu einer Bilanzverlängerung. Auf der Aktivseite wird das Fahrzeug, auf der Passivseite das Bankdarlehen verbucht. Da das Eigenkapital dieser Konstellation absolut konstant bleibt, verringert sich die prozentuale Eigenkapitalquote. Dies hat prinzipiell eine Verschlechterung der Bonität zufolge.

Bilanzneutralität als Vorteil beim Leasing

Anders verhält es sich beim Leasing. Hier wird das Leasinggut (in diesem Fall das Fahrzeug im Wert von 50.000 EUR) in der Bilanz des Leasinggebers aktiviert und abgeschrieben. Das Leasinggut taucht nicht in der Bilanz des Leasingnehmers auf. Dadurch entfällt die Bilanzverlängerung und der Rückgang der Eigenkapitalquote. Damit die Aktivierung beim Leasinggeber und damit die Bilanzneutralität beim Leasingnehmer möglich ist, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Diese werden in den Leasingerlassen des Bundesfinanzministeriums dargestellt.

Quelle für Bilanzneutralität: FinCompare